Thursday, January 31, 2008

Pitch, not bitch!

Gestern hatten wir je 15 Minuten Zeit um Claire von der Londoner Consumer Research Agency 2CV in einer Präsentation von uns zu überzeugen. Sie war extra angereist um zu hören, was wir im letzten Term erarbeitet und gelernt haben. Im Prinzip ging es nur darum die drei Präsentationen, die wir bereits gemacht hatten zu einem runden Ganzen zu verbinden und Claire als Client davon zu überzeugen, dass wir genau die richtigen für sie sind. Leider ist mein Teammitglied Lucy diese Woche in London auf der Asia Expo, also habe ich die Präsentation allein gehalten.

Es gab nichts zu verlieren, keine Noten oder so, sondern sollte einfach nur eine praktische Übung sein. Es lief wirklich gut bei mir und ich habe nach der Präsentation ein sehr gutes Feedback bekommen, worüber ich mich schon sehr gefreut habe. Und heute Morgen kam dann noch diese E-Mail von unserer Dozentin Janice:

Dear all,

Thank you all for putting together your presentations. Claire was impressed with the depth in your thought and the way in which you were able to articulate recommendations for your client. She had some excellent advice for all and has promised she will be sending us an email capturing it.

It was difficult for us to select a winner, the teams had numerous strengths. At the end of the day there were two clear runner ups and after a lengthy discussion it was decided that there should be two joint winners. For the way they articulated the research findings and discussed theoretical issues with competence drawing excellent conclusions and recommendations for their clients the winning agencies are:

MILK and
CONZOOMER

Well done to all team members. You will be receiving a certificate from 2CV and lunch tokens for lunch at a Bournemouth based Chinese restaurant. I will be contacting teams individually to make the arrangements and to congratulate you in person.

A very proud tutor,
Janice

CONZOOMER, das sind wir und jetzt kann ich mich über chinesisches Essen freuen. Ich bin wirklich überrascht gewonnen zu haben, gerade wo ich es allein machen musste (andere Gruppen hatten bis zu vier Mitglieder) und einige sehr viel mehr Erfahrung mit dem Pitchen für Kampagnen und Aufträge haben.

Eine erfolgreiche Woche!

Tuesday, January 29, 2008

Rennender Flugbetrieb mit Auszeichnung

Am Wochenende war ich mit Elsie bei einem Konzert im Opera House in Boscombe. Gespielt haben Air Traffic, die Lokalhelden aus Bournemouth sind und deshalb auch Muttis und Omis auf der Tribüne versammelten hatten. Wir kannten sie nur von MySpace und hatten, als wir im Opera House angekommen waren, ein bisschen Angst aus Versehen bei Tokio Hotel oder einem taiwanesischen Equivalent gelandet zu sein. Ich fühle mich ja selten mal alt bei Konzerten, aber da war es der Fall. War trotzdem schön und die Supportband The Runners mit hyperaktivem Sänger und toller Frisur waren sogar noch besser und definitiv eine interessante Neuentdeckung.

Danach ist der Bus trotz einer heftigen Winkattacke an mir vorbei gefahren. Und das gerade wo ich davon überzeugt war, dass Busfahrer in diesem Land sehr viel freundlicher sind als in Deutschland. Es gibt hier nämlich Robbie, The Legend Bournemouth Uni Bus Driver, mit eigener Facebook-Gruppe, der es schafft einem selbst am verregnetsten Montagmorgen gutgelaunt ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, wenn man zu ihm einsteigt. Er hält auch gerne an unplanmäßigen Haltestellen und wartet trotz Zeitdrucks auch immer auf die Nachzügler, die morgens um acht schlaftrunken den Weg zum Bus nicht so schnell bewältigen können. Und eine Gratisfahrt gibt's auch ab und zu.

Und diese Woche gab's unsere beiden anderen Assignments zurück. Zweimal Distinction mit 75 und 76 Prozent! Whoohoo!

Friday, January 25, 2008

"Actually, I feel quite complimented..."

Mann, bin ich müde. Ich habe dreieinhalb Stunden geschlafen und war im Gegensatz zu manch anderem heute Morgen brav in der ersten Direct Marketing-Volesung mit Onkel Ted (what a funny bloke!). Aber wie ich gehört habe, haben ein paar andere auch noch bis um sechs weitergefeiert und waren wohl deshalb nicht in der Lage vor Mittag aufzustehen.

Jedenfalls war gestern große Party der International Students Association. Ich bin mit Beti, Ivan und Madelynne schon recht früh dahin gefahren, weil Auke uns erzählt hat, dass der Club so klein ist und wir Angst hatten draußen bleiben zu müssen. Ergebnis war, dass wir um halb zehn so ziemlich die einzigen da waren, aber wenigstens waren die Sofas bequem.

Doch später wurde es noch richtig voll, richtig spaßig, und vor allem richtig international. Da wir recht viel zusammen machen, kennt man inzwischen die meisten 'Internationals'. Und wie immer stelle ich bei diesen Gelegenheiten fest, dass die Internationalität, die Zusammenkunft von Nationen, Kulturen und Religionen das beste hier am ganzen Studium ist.

Bis auf Fiona war auch unsere komplette Wohnung auf der Party vertreten. Simon haben wir trotz seines britischen Passes einfach mal mitgenommen und unsere Neuen Andrea und Erin waren natürlich auch dabei. Erin hatte vor allem Spaß im Hinterhof mit dem gutaussehenden Chilenen (und wir hatten danach Spaß sie damit aufzuziehen) und Simon erhielt sein erstes schwules Angebot, das er dann doch dankend abgelehnt hat. Aber mit dem Satz: "Actually, I feel quite complimented that he asked me." Oh, Simon!

Mit Andreea, meiner neuen Zimmernachbarin aus Rumänien, war es besonders lustig. Ich mag sie wirklich sehr gerne und wir verstehen uns seit dem ersten Tag. Sie war früher Leistungsschwimmerin und hat an der Pentathlon-EM teilgenommen, wo man Schiessen, Fechten, Reiten, Schwimmen und Laufen muss. Sie hat also jede Menge interessante Dinge zu berichten.

Marwan, Andreea & Simon

Um vier Uhr haben wir dann versucht ein Taxi zu bekommen. Da wir ein großes brauchten, damit es nicht so teuer wird, hat es eine Weile gedauert und es hat nicht geholfen, dass Erin, Simon, Andreea, Judit und Marwan alle ordentlich einen sitzen hatten. Bloss gut, dass ich noch in der Lage war ein Taxi heranzuwinken. Im Taxi drin haben wir dann auch noch dreimal die Sitzkonstellationen geändert, weil einige nicht rückwärts fahren konnten. Und nach ein paar Metern bat Marwin den Taxifahrer doch nochmal anzuhalten, damit er vorne neben ihm Platz nehmen konnte und sich nicht über die Sitze übergeben muss. Aber ich hab sie alle wieder heil nach Hause gebracht.

Da freut er sich: Simon mit Judit und mir

Wortwechsel des Abends:
Simon (kommt ganz offensichtlich betrunken angetanzt): Hey Steph, I got it. Listen: Do you wanna come to my place with me tonight? (lacht sich schief)
Stephie: Excellent idea, Simon! We could share a kitchen.
Simon: Sounds awesome!

Monday, January 21, 2008

Squee!

A discussion on the view that linear sequential models fail to recognise the most important, yet unpredictable part of the communication process - the consumer.

3.849 W
örter, genau ein Wort unter dem Wortlimit. Ich bin mir sicher, dass Elsbeth mir das nicht glauben wird und akribisch nachzählt oder noch eine elektronische Version anfordert. Um kurz vor drei Uhr diese Nacht war ich endlich fertig, nachdem mich die fehlende logische Struktur meines Geschreibsels fast in den Wahnsinn getrieben hat, aber jetzt ist es abgegeben und alle anderen sahen heute Morgen nicht viel besser aus als ich.

Es gab daf
ür jede Menge aufgeregtes Quieken heute Morgen als wir uns nach den Ferien für den ersten Kurs des neuen Terms endlich wiedergesehen haben. Andere erzählen von Erholung an weißen Sandstränden in Thailand, ich von Schneestürmen in Tschechien. Ernüchterung machte sich erst wieder breit, als Hilary ankündigte, dass wir natürlich auch für unseren Public Relations-Kurs ein nettes Assignment anfertigen dürfen.

Am Freitag habe ich aber zumindest den ersten Motivationsschub bekommen, als ich mein Feedback f
ür das Consumer Behaviour-Assignment bekommen habe. 67% und somit ein gutes B und sicher bestanden. Ich hoffe das geht mit den anderen Assignments so weiter...

Thursday, January 17, 2008

I have a cunning plan!

Neues Jahr, neues Glück, neue Mitbewohner, altes England.

Nach ein paar Wochen Heimaturlaub in denen ich mich von den letzten Assignments erholen und das noch übrig gebliebene erfolgreich ignorieren konnte, bin ich am Sonntag wieder in Good Ol' England gelandet. Der Pilot nannte es "a sportive landing". Mir machten vor allem die vier Mädels neben mir Angst, die panisch quiekten als das Flugzeug über der Landebahn immer wieder von einer Seite zur anderen pendelte und wir ein wenig in unseren Sitzen herumgeschleudert wurden. Kann halt mal passieren, Mädels.

Poole sieht immer noch recht gleich aus. (Obwohl ich mich frage, ob diese leuchtgelben Poller schon immer vor dem Lighthouse Theatre standen.) Unsere Wohnung auch, jedoch gab's ein wenig Zuwachs und Simon kann sich jetzt freuen, dass er mit vier Mädchen zusammen wohnt. Somit teilen sich jetzt fünf Nationen unsere Wohnung: UK, China, Rumänien, USA, Deutschland. Jedenfalls sind die beiden neuen sehr nett und ich bin mir sicher wir werden alle gut zurecht kommen.

Als ich am Sonntag nach Mitternacht wiederkam, wartete schon ein Brief von der BBC auf mich. Während Fiona gehofft hatte, dass er für sie sei und ein Praktikumsangebot enthielt, war ich empört darüber, dass die mir schreiben wo ich doch brav meine Gebühren bezahlt habe. Etwas unerwartet befand sich dann aber ein Ticket für eine neue BBC4-Radioshow names "The Museum of Curiosity" darin. Und so habe ich gestern sieben Stunden Hin- und Rückfahrt nach London auf mich genommen um zwei Stunden gut unterhalten zu werden.

Die Sendung dreht sich um ein imaginäres Museum, das im Laufe der Zeit mit allerlei Kuriositäten, Phänomenen und interessanten Dingen gefült wird, die die eingeladenen Panelgäste und das Publikum vorschlagen. Moderiert wird das ganze von Blackadder-Produzent und QI-Erfinder John Lloyd, Co-Moderator
ist der allseits beliebte Bill Bailey, der die teilweise ins philosophische abgleitenden Gespräche mit Witz und Musikeinlagen auflockert. Eingeladen werden immer drei Gäste aus unterschiedlichen Bereichen wie Wissenschaft, Religion oder Comedy.

Ich hatte mich da vor ein paar Monaten für Tickets beworben, da ich gehofft hatte, dass Stephen Fry da vielleicht auch mal als Gast auftaucht. Ganz so viel Glück hatte ich zwar nicht, aber dafür war ich umso überraschter, als John Lloyd im Studio als letzen Gast Alan Davies ankündigte. Da machte mein kleines Herzchen aber einen Sprung, denn dass ich den mal sehen würde ohne eine QI-Aufzeichnung zu besuchen, hätte ich nicht gedacht. *aaaaahhhh* Alan war nur wenige Meter von mir entfernt! *aaaaahhhh*

Die Sendung war äußerst unterhaltsam und sowohl witzig, als auch anregend. Alan und Bill waren an einigen Stellen unschlagbar (besonders wenn es philosophisch wurde und man als normaler Mensch dem sehr sympatischen Astrophysiker und Autor Dr. John Gribbin kaum noch folgen konnte). Es gab auch ein paar lustige Anspielungen auf Alans gar nicht mal so vegetarischen Ausraster vor ein paar Wochen. Aber ansonsten hat Stephen Fry schon völlig recht: Er ist ein kleiner "stud muffin", den man am liebsten knuddeln möchte.

Zum Schluss wurden der Urknall (in Form einer ziemlich heißen Grapefruit), das Konzept der Stille und der Epping Forrest (neben dem Alan aufgewachsen ist und der anscheinend ziemlich faszinierend ist...oder auch nicht) in das Museum aufgenommen. Besser gesagt wurde das Museum in den Epping Forrest verlegt, weil Bill nicht so recht wusste wie er den Wald sonst im Museum unterbringen soll. Die Zuschauer konnten am Anfang auch ihre Vorschläge auf einem Blatt Papier einreichen und mein Vorschlag wurde doch glatt vorgelesen. Es war "a blue plastic box filled with the first air ever breathed by a human being" und Bill fragte sich etwas erstaunt, warum die Box denn gerade blau sein muss. Ich hätte es ihm ja gerne erklärt, aber aufspringen wäre dann doch ein bisschen unpassend gewesen.

John Lloyd: "Here is one of the suggestions that came from the audience: 'My suggested curiosity is a machine that produces ideas for interesting new radio programmes'." (Gelächter) "Yeah, well we know who you are now...oh no, we don't know who you are as it's signed with 'Leonardo Da Vinci'."

Da haben sich sieben Stunden Busfahrt mehr als gelohnt!