Thursday, January 17, 2008

I have a cunning plan!

Neues Jahr, neues Glück, neue Mitbewohner, altes England.

Nach ein paar Wochen Heimaturlaub in denen ich mich von den letzten Assignments erholen und das noch übrig gebliebene erfolgreich ignorieren konnte, bin ich am Sonntag wieder in Good Ol' England gelandet. Der Pilot nannte es "a sportive landing". Mir machten vor allem die vier Mädels neben mir Angst, die panisch quiekten als das Flugzeug über der Landebahn immer wieder von einer Seite zur anderen pendelte und wir ein wenig in unseren Sitzen herumgeschleudert wurden. Kann halt mal passieren, Mädels.

Poole sieht immer noch recht gleich aus. (Obwohl ich mich frage, ob diese leuchtgelben Poller schon immer vor dem Lighthouse Theatre standen.) Unsere Wohnung auch, jedoch gab's ein wenig Zuwachs und Simon kann sich jetzt freuen, dass er mit vier Mädchen zusammen wohnt. Somit teilen sich jetzt fünf Nationen unsere Wohnung: UK, China, Rumänien, USA, Deutschland. Jedenfalls sind die beiden neuen sehr nett und ich bin mir sicher wir werden alle gut zurecht kommen.

Als ich am Sonntag nach Mitternacht wiederkam, wartete schon ein Brief von der BBC auf mich. Während Fiona gehofft hatte, dass er für sie sei und ein Praktikumsangebot enthielt, war ich empört darüber, dass die mir schreiben wo ich doch brav meine Gebühren bezahlt habe. Etwas unerwartet befand sich dann aber ein Ticket für eine neue BBC4-Radioshow names "The Museum of Curiosity" darin. Und so habe ich gestern sieben Stunden Hin- und Rückfahrt nach London auf mich genommen um zwei Stunden gut unterhalten zu werden.

Die Sendung dreht sich um ein imaginäres Museum, das im Laufe der Zeit mit allerlei Kuriositäten, Phänomenen und interessanten Dingen gefült wird, die die eingeladenen Panelgäste und das Publikum vorschlagen. Moderiert wird das ganze von Blackadder-Produzent und QI-Erfinder John Lloyd, Co-Moderator
ist der allseits beliebte Bill Bailey, der die teilweise ins philosophische abgleitenden Gespräche mit Witz und Musikeinlagen auflockert. Eingeladen werden immer drei Gäste aus unterschiedlichen Bereichen wie Wissenschaft, Religion oder Comedy.

Ich hatte mich da vor ein paar Monaten für Tickets beworben, da ich gehofft hatte, dass Stephen Fry da vielleicht auch mal als Gast auftaucht. Ganz so viel Glück hatte ich zwar nicht, aber dafür war ich umso überraschter, als John Lloyd im Studio als letzen Gast Alan Davies ankündigte. Da machte mein kleines Herzchen aber einen Sprung, denn dass ich den mal sehen würde ohne eine QI-Aufzeichnung zu besuchen, hätte ich nicht gedacht. *aaaaahhhh* Alan war nur wenige Meter von mir entfernt! *aaaaahhhh*

Die Sendung war äußerst unterhaltsam und sowohl witzig, als auch anregend. Alan und Bill waren an einigen Stellen unschlagbar (besonders wenn es philosophisch wurde und man als normaler Mensch dem sehr sympatischen Astrophysiker und Autor Dr. John Gribbin kaum noch folgen konnte). Es gab auch ein paar lustige Anspielungen auf Alans gar nicht mal so vegetarischen Ausraster vor ein paar Wochen. Aber ansonsten hat Stephen Fry schon völlig recht: Er ist ein kleiner "stud muffin", den man am liebsten knuddeln möchte.

Zum Schluss wurden der Urknall (in Form einer ziemlich heißen Grapefruit), das Konzept der Stille und der Epping Forrest (neben dem Alan aufgewachsen ist und der anscheinend ziemlich faszinierend ist...oder auch nicht) in das Museum aufgenommen. Besser gesagt wurde das Museum in den Epping Forrest verlegt, weil Bill nicht so recht wusste wie er den Wald sonst im Museum unterbringen soll. Die Zuschauer konnten am Anfang auch ihre Vorschläge auf einem Blatt Papier einreichen und mein Vorschlag wurde doch glatt vorgelesen. Es war "a blue plastic box filled with the first air ever breathed by a human being" und Bill fragte sich etwas erstaunt, warum die Box denn gerade blau sein muss. Ich hätte es ihm ja gerne erklärt, aber aufspringen wäre dann doch ein bisschen unpassend gewesen.

John Lloyd: "Here is one of the suggestions that came from the audience: 'My suggested curiosity is a machine that produces ideas for interesting new radio programmes'." (Gelächter) "Yeah, well we know who you are now...oh no, we don't know who you are as it's signed with 'Leonardo Da Vinci'."

Da haben sich sieben Stunden Busfahrt mehr als gelohnt!

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