Sunday, April 13, 2008

José González: Singen wie ein Mädchen

Heute war ich mit Elsie, Lucy und Simon bei einem Konzert von José González in Bournemouth. Simon sah eigentlich einem langweiligen DVD-Abend entgegen, als ich ihm nachmittags erzählte, wo wir hin wollen. Prompt hat er sich noch ein Ticket gekauft nachdem die Augen immer größer geworden waren.

Das Konzert fand im sehr schönen Pavilion statt, wo wir tolle Plätze auf dem Balkon hatten. Als wir reinkamen, spielte auch schon der Support Act namens Death Vessel. Die Bühne war ein betrachtliches Stück von uns entfernt und so genau habe ich beim ersten Song auch nicht hingesehen. Klang jedenfalls
ganz gut die Dame, dachte ich mir. Als dann eine Gitarrensaite riss, verließ "sie" kurz die Bühne und nuschelte vorher noch etwas ins Mikrofon, das zu meiner Überraschung so tief wie ein Mann klang. Völlig irritiert fragte ich Simon, ob das gerade eine Frau oder ein Mann war und er sagte, dass das natürlich eine Frau war, wie man hören konnte. Als "sie" wieder zurück kam, und wieder etwas sagte, wurde uns klar, dass das tatsächlich ein Mann war, mit einer Sopran-Singstimme, die abwechselnd wie eine Frau oder ein Junge vor dem Stimmbruch klang. Wir waren gleichermaßen geschockt und fasziniert.


José war dann wirklich spitze. Was der auf der Gitarre zu Stande bringt ist Wahnsinn und der ganze Saal, der leider nur schlecht gefüllt war, lauschte andächtig. Die meisten Songs spielte er alleine, ein paar wurden begleitet von einer Sängerin und einem Percussionisten. Die im Hintergrund auf der Leinwand gezeigten Bäume auf dem Fließband fand ich dann aber doch ein bisschen zu hypnotisierend.

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